Aufnahme von Flüchtlingen – Der Problemfall ONA
Zusammenfassung Laurent Schmit, Reporter.lu, 30. April 2025
Die Aufnahme von Flüchtlingen in Luxemburg steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Die Unterkünfte sind überfüllt, teils in schlechtem Zustand, und die zuständige Behörde, das Office national de l’accueil (ONA), zeigt gravierende strukturelle und organisatorische Mängel. Bereits 2019 wurde das ONA gegründet, um das ineffiziente OLAI zu ersetzen – doch die erhofften Verbesserungen blieben aus.
Ein aktuelles Audit durch die Finanzaufsicht (IGF) mit Unterstützung von KPMG soll nun Missstände untersuchen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Missbrauch von EU-Geldern im „MALT“-Projekt. Der Abschluss ist für Sommer 2025 geplant. Dennoch herrscht politische Unklarheit: Der Fortschritt ist untransparent, viele NGOs wurden nicht in die Analyse einbezogen, und die Kritik an der Führung des ONA wächst.
Die Flüchtlingskapazitäten wurden in den letzten Jahren zwar ausgebaut, reichen aber nicht aus. Zahlreiche Asylbewerber mussten zuletzt abgewiesen werden. Gleichzeitig fehlt es an geeigneten Unterkünften, Unterstützung durch Gemeinden sowie Perspektiven für anerkannte Flüchtlinge.
Ein früheres Audit 2014 hatte bereits ähnliche Missstände beim Vorgänger OLAI aufgedeckt. Die strukturellen Probleme wurden seither nicht behoben. Das politische Versagen zieht sich über mehrere Regierungen hinweg. Die Croix-Rouge und andere Organisationen kritisieren, dass eine menschenwürdige Aufnahme weiterhin nicht gewährleistet ist.