Ecrivain Public : Ein historischer Beruf in neuem Gewand
Tageblatt 14. August 2020
LUXEMBURG Porträt eines öffentlichen Schreibers
Tageblatt 14. August 2020
LUXEMBURG Porträt eines öffentlichen Schreibers
Firmino, Lolo, Natalie, Rubio et Sandrine vivent et travaillent au Luxembourg. D’origine africaine, tous racontent la manière dont la couleur de leur peau impacte leur quotidien dans un pays où l’esprit «multikulti» n’empêche pas le racisme. Témoignages.
ERFAHRUNGEN
Wie Schüler mit Migrationshintergrund ihre Ankunft in Luxemburg erlebten
La dignité humaine est inviolable. Elle doit être respectée et protégée. »
Charte des droits fondamentaux de l’Union européenne, article 1er
Préfacé par le sociologue et ancien assesseur à la Cour nationale du droit d’asile (France) Smaïn Laacher, cet ouvrage pensé comme un carnet de notes, réunit les récits de neuf personnes exilées venues demander l’asile au Grand-Duché de Luxembourg. Les prénoms ont été modifiés, mais les histoires sont authentiques, choisies parmi plus de 700 récits écoutés et recueillis dans le bureau de l’association Passerell ces trois dernières années.
« Humaniser le droit d’asile » telle est la raison d’être de l’association Passerell et l’ambition de cet ouvrage. Il s’agit de montrer que dans la procédure d’asile, où se poursuivent des drames humains dont il est parfois difficile de se distancer, naissent des questions de droit nombreuses et pointues. « Humaniser le droit d’asile », c’est mobiliser le droit pour résoudre des problématiques profondément humaines.
Le Quotidien 2 mars 2020
Lien vers la version audio-video de la conference
Luxemburg hat ein Rassismus-Problem. Das geht aus einer Studie der Europäischen Agentur für Grundrechte hervor, die bereits im November 2018 veröffentlicht wurde. Zwölf Monate später ist die Situation aber immer noch alarmierend, wie die Konferenz „Being Black in Luxembourg“ gestern belegte.
Von Eric Hamus, tageblatt 14. November 2019
Reportage op RTL – radio 13. November 2019
Reportage op RTL-telé den 13.November 2019
Woxx 14.11.2019 : Rassismus in Luxemburg: „Es hat sich nichts verbessert“
Question orale du député Charles Margue (Gréng)
„Seit wann lassen wir Schwarze in den Classique?“ – Ein Satz, den die junge Frau kapverdischer Herkunft wohl ein Leben lang begleiten wird. Gefallen ist er während ihrer Orientierungsprozedur nach Abschluss der sechsten Grundschulklasse in Luxemburg. Ihr eigener Lehrer hatte vorgeschlagen, die Schülerin ins klassische Lyzeum zu orientieren. Ein weiteres Mitglied des Orientierungsrats aber wollte das Kind in den Anpassungsunterricht schicken – mit der eingangs genannten Begründung.
„Nicht ins klassische Lyzeum, nicht mal ins technische Lyzeum, sondern in den Anpassungsunterricht“, wird sich die Betroffene später im Gespräch mit einer Sozialarbeiterin echauffieren. Die frühere Schülerin ist eine von 22 Jugendlichen kapverdischer Abstammung, mit denen Mirlene Fonseca Monteiro im Rahmen ihrer Magisterarbeit gesprochen hat. Ziel war es, den Erfahrungen auf den Grund zu gehen, die die jungen Menschen beim Aufwachsen in der Luxemburger Gesellschaft machen konnten.
Das Ergebnis ist verstörend: Von klein auf erfahren die Kinder dunkler Hautfarbe, dass sie anders sind. „Ein Anderssein, das von der Gesellschaft negativ aufgefasst wird“, erklärte Monteiro gestern vor einem prall gefüllten Auditorium im hauptstädtischen Cercle Cité. „Ab der Einschulung werden sie mit dem Konzept ,Wir, die Luxemburger und ihr, die Ausländer‘ konfrontiert. Auch wenn sie in Luxemburg geboren wurden“, fuhr die Sozialarbeiterin als Gastrednerin der Konferenz „Being Black in Luxembourg“ fort.
Verstörende Ergebnisse
Eingeladen hatten die „Association de soutien aux travailleurs immigrés“ (ASTI), das „Centre pour l’égalité de traitement“ (CET), das „Comité de liaison des associations d’étrangers“ (CLAE) und die Luxemburger Menschenrechtskommission CCDH, um einen sehr spezifischen Missstand in der Luxemburger Gesellschaft anzuprangern. Spätestens seit der Veröffentlichung einer entsprechenden Studie der Europäischen Agentur für Menschenrechte steht nämlich fest: Luxemburg hat ein Rassismus-Problem.
Die Resultate der im November 2018 veröffentlichten Studie mit dem Titel „Being Black in the EU“ verstören ein Jahr später immer noch. In einem Land, das sich gerne als Paradebeispiel von Integration und Interkulturalität präsentiert, gibt jeder zweite Mitbürger schwarzer Hautfarbe an, in den letzten fünf Jahren rassistisch beleidigt worden zu sein. Unter den zwölf in der Studie repräsentierten Ländern rangiert das Großherzogtum nach Finnland an zweiter Stelle. Schlimmer noch: Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, wegen ihrer Hautfarbe und Herkunft benachteiligt worden zu sein. Damit liegt Luxemburg deutlich über dem europäischen Schnitt von 39 Prozent.
Auch wenn in der Studie nur zwölf europäische Länder unter die Lupe genommen wurden, sind die Zahlen doch alarmierend. Das unterstrich auch Michael O’Flaherty: „Die Situation in Luxemburg ist äußerst besorgniserregend“, so der Direktor der Agentur für Menschenrechte gleich mehrmals im Verlauf der Konferenz. Damit gehöre das Großherzogtum neben Irland, Finnland und Österreich zu jenen vier Ländern, die die in Wien ansässige Agentur als problematisch bezeichnet.
Nachteile haben Schwarze der Studie zufolge vor allem auf dem hiesigen Arbeits- und Wohnungsmarkt. Allein bei der Jobsuche fühlte sich jeder Zweite aufgrund seiner Hautfarbe benachteiligt, während 52 Prozent der Befragten sich bei der Ausübung ihrer Arbeit rassistisch beleidigt fühlten. „In Luxemburg sind 74 Prozent der Bevölkerung im Besitz ihrer eigenen Unterkunft. Im Gegenzug aber darf sich nur einer von fünf Schwarzen Hausbesitzer nennen“, so O’Flaherty. Zwar seien diese Zahlen vergleichbar mit dem Rest der EU, allerdings ändere das nichts an der prekären sozioökonomischen Situation, in der sich viele Schwarze befinden: 56 Prozent sehen sich finanziell gefährdet, 14 Prozent haben sogar Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen.
Barrieren in den Köpfen
Äußerst schockiert zeigte sich Integrationsministerin Corinne Cahen: „Ich hätte nie gedacht, dass in Luxemburg im Jahr 2019 noch so große Vorurteile herrschen“, sagte die Ministerin im Anschluss an die Ausführungen von O’Flaherty und Monteiro. Zwar dürften die Zahlen der Politikerin längst bekannt sein, doch waren es vor allem die Ausführungen der Sozialarbeiterin, die viele Anwesende ins Grübeln brachten. „Der Schwarze wird sofort als Ausländer abgestempelt“, so die junge Frau in einer Art Schlussfolgerung.
Tatsächlich fühlten sich ihre Schützlinge zwar als Luxemburger, jedoch zweifelten sie daran, von der Luxemburger Gesellschaft auch als solche wahrgenommen zu werden. „Ich hatte nie einen Lehrer, der mich als Luxemburgerin gesehen hat. Dabei bin ich hier geboren und habe die Luxemburger Staatsbürgerschaft“, zitierte Monteiro eine junge Frau aus ihrer Studie. Ähnlich sei es einer anderen Jugendlichen ergangen, deren Schwester einen neuen Ausweis beantragen musste. Der Beamte habe jedoch darauf beharrt, dass sie wohl eher eine Aufenthaltsgenehmigung benötige. Erst beim Einblick in die Akten sah er seinen Fehler ein. „Eine Entschuldigung gab es jedoch nicht“, erinnerte sich die junge Erzählerin.
„In ihren Köpfen haben die Luxemburger eine feste Vorstellung davon, wie es ist, Afrikaner zu sein oder Portugiese. Und du kannst machen, was du willst … du wirst nie richtig dazugehören“, so ein weiteres Zitat aus der Studie. Diese Ausgrenzung führe zu Unverständnis, Wut und Verzweiflung bei den jungen Menschen dunkler Hautfarbe, so Monteiro. Rassismus sei eine Realität im Großherzogtum. „Ich hoffe aber, dass wir die letzte Generation sind, die in unserer Heimat als Ausländer wahrgenommen wird“, beendete die junge Frau kapverdischer Herkunft ihre Ausführungen. Wofür sie tosenden Applaus erntete.
Viele Klagen, wenig Lösungen
Von einer Lösung aber scheint Luxemburg noch etwas entfernt. Zumindest wenn man den Ausführungen und Reaktionen aus dem Publikum Glauben schenken kann. „Die Ministerin ist schockiert, dass es so etwas noch im Jahr 2019 gibt? Das schockiert mich wiederum“, meinte eine Frau kapverdischer Abstammung. Sie sei ebenfalls in der Schule diskriminiert worden. Das sei aber 15 Jahre her. „Und es hat sich nichts geändert. Wo waren Sie in den letzten 15 Jahren, dass sie das nicht mitbekommen haben?“, sagte die aufgebrachte Frau.
Eine schlechte Note wurde der Regierung auch vom Präsidenten der EU-Kommission gegen Rassismus und Intoleranz ausgestellt: „Wir bedauern, dass es so lange gedauert hat, bis der Aktionsplan zur Integration überhaupt erst ausgearbeitet wurde“, unterstrich Jean-Paul Lehners, der auch mehr Mittel für das CET forderte. „Sie haben absolut keine Mittel, ihrer Arbeit nachzugehen. Die Lage ist geradezu katastrophal.“
Luxemburger Wort 2. November 2019
Meliha Agovic-Imamovic entflieht im Alter von 19 Jahren dem Bosnienkrieg und startet in Esch einen Neuanfang
Von Anne Heintz , Luxemburger Wort 2. November 2019
Esch/Alzette. Jedes Mal, wenn Meliha Agovic-Imamovic Meldungen über Flüchtlingsdramen in der Welt hört, geht ihr das tief unter die Haut. Sie erträgt dieses unmenschliche Gräuel nicht mehr. Nur zu gut weiß sie, wie es sich anfühlt, ein Flüchtling zu sein. Verscheucht aus dem eigenen Land, weil dort Krieg und Elend herrschen.
Omers Odyssee
Ein 28-jähriger Flüchtling erzählt, wie er aus dem Sudan nach Luxemburg zu „Mama Julie“ in Petingen kam
Petingen. „Mama Julie“. So nennt Omer Ibrahim (28) die 83-jährige Julie Putzeys-Zeimes, die ihn bei sich in Petingen aufgenommen hat. Er ist nicht der erste Flüchtling, dem sie ihre Tür öffnet.
Die Geschichte von Omer Ibrahim hat es ihr aber angetan. Er hat eine Irrfahrt hinter sich, die derjenigen des Odysseus kaum nachstehen dürfte. Dabei wurde er unter anderem in Libyen ausgebeutet und wäre um ein Haar im Mittelmeer ertrunken. Doch alles der Reihe nach.
Gemeinsam mit „Mama Julie“ am Küchentisch sitzend, fängt Omer Ibrahim mit dem Erzählen an. Dies auf Französisch, eine Sprache, die er vor gut drei Jahren, als seine Irrfahrt begann, noch nicht beherrschte. (..)
28-jähriger Flüchtling rettet einen jungen Mann vor dem Ertrinken im Stausee
Es sollte ein entspannter Ausflug unter Freunden an den Stausee werden. Doch dann kam für Ahmed Alabdulmohsen alles anders. Vor seinen Augen geriet am vergangenen 23. Juni beim Strand in Burfelt ein junger Mann im Wasser in Schwierigkeiten. Der gebürtige Syrer, der vor drei Jahren als Flüchtling nach Luxemburg kam, zögerte keinen Moment und rettete ihm das Leben. Eine Geste, die der 28-Jährige in seiner Heimat bereits des Öfteren durchgeführt hatte.
Le Quotidien avait évoqué en 2015 le périple d’un réfugié de guerre syrien, Rami Alattar, qui avait fini par arriver au Luxembourg, avant d’y faire une demande d’asile. Il est aujourd’hui à la tête d’une entreprise.
Près de trois ans et demi après sa demande d’asile au Luxembourg, le réfugié syrien Rami Alattar a créé sa start-up qu’il développe au sein de la Luxembourg House of Financial Technology (LHoFT).
Passerell constate les premiers jours en Italie de deux demandeurs d’asile transférés vers l’Italie dans le cadre du règlement Dublin, puis propose une analyse juridique de ces faits.
28.01.2019
Le rapport : ici